Pendlerverflechtungen in der Metropolregion München

Hohe Bodenpreise sowie ein attraktives Umland führen zu erheblichen Pendlerverflechtungen in der Metropolregion München. Zur Abgrenzung der Untersuchungsregion für ein integriertes Flächennutzungs- und Verkehrsmodell für diese Region wurden Pendlerverflechtungen auf Gemeindeebene ausgewertet.

Die folgenden Karten geben einen kurzen Eindruck, woher und wohin sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Großraum München pendeln.

Einpendler nach München

Um einen Überblick über die Pendlerbeziehungen zu gewinnen, wurden zunächst alle Gemeinden innerhalb der Bundesrepublik Deutschland betrachtet. Karte 1 zeigt, dass es nahezu überall in Deutschland Gemeinden gibt, aus denen mindestens 10 Einwohner regelmäßig zum Arbeiten nach München pendeln. Je größer die Entfernung, desto eher fallen nur noch Gemeinden darunter, die neben hohen Einwohnerzahlen auch gute Fernverkehrsanschlüsse haben. So lassen sich die Regionen um Frankfurt, Berlin, Hamburg, Hannover sowie die Rhein-Ruhr-Agglomeration gut erkennen. An Nord- und Ostseeküste lassen sich einzelne Städte wie Emden, Bremerhaven, Kiel und Rostock ausmachen.

Auch aus dem Ausland pendeln sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach München. Während hierbei die meisten Einpendler aus dem benachbarten Österreich sowie aus Polen stammen, sind in geringerem Maße auch weit entfernte Länder wie die Vereinigten Staaten, Südafrika und China vertreten.

Betrachtet man in einem zweiten Schritt den Großraum München genauer (vgl. Karte 2), so zeigt sich erwartungsgemäß, dass die höchsten Einpendlerzahlen aus den nahe liegenden Gemeinden stammen und die Dichte mit der Entfernung abnimmt. Die höchsten Pendlerdichten weisen Ottobrunn, Gröbenzell und Unterhaching auf, die höchsten absoluten Zahlen die Städte Dachau, Augsburg und Germering. In weiterer Entfernung zeichnen sich auch hier größere Städte wie Nürnberg und Regensburg ab.

Auspendler aus München

Ähnlich sieht es aus mit den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in München wohnen und zur Arbeit in andere Gemeinden auspendeln. Auch hier nehmen die Gemeinden mit mindestens 10 Auspendlern aus München mit der Entfernung ab, so dass sich die Ballungsräume erkennen lassen (vgl. Karte 1). Dabei gibt es deutlich weniger Gemeinden mit Auspendlern aus München als mit Einpendlern nach München, was auf Bedeutung von München als Beschäftigungsort hinweist. Für Auspendler in das Ausland liegen keine Daten vor.

Die Gemeinden mit den höchsten Auspendlerdichten sind Unterföhring, Neubiberg und Ottobrunn, diejenigen mit den höchsten absoluten Auspendlerzahlen ebenfalls Unterföhrung sowie Garching b. München und Freising (vgl. Karte 2).

Pendlerverflechtungen innerhalb der Region München

Nachdem auf Grundlage der Pendlerverflechtungen das vorläufige Untersuchungsgebiet festgelegt worden war, erfolgte in einem späteren Schritt eine Analyse der Pendlerbeziehungen innerhalb dieses Gebietes. Als erstes wurde für jede Gemeinde festgestellt, in welche der fünf Städte der Kernregion (München, Augsburg, Ingolstadt, Landshut, Rosenheim) im Jahr 2014 am meisten Personen zum Arbeiten auspendelten. Diesem "Pendlergroßraum" wurde die Gemeinde dann zugewiesen, wobei sich eine klare Abgrenzung der Räume ergab. Es fällt auf, dass der Großraum München wesentlich mehr Gemeinden umschließt als die anderen Großräume, was das hohe Angebot an Arbeitsplätzen der Stadt München widerspiegelt (vgl. Flächen in Karte 1 und 2). Anschließend wurde für jeden Großraum geprüft, wie viele Pendler innerhalb dieses Großraumes blieben und wie viele jeweils in die anderen Großräume auspendelten. Dabei lag die Erfassungsgrenze der Quelldaten bei >= 10 Auspendlern pro Gemeinde. Zu den Pendlern innerhalb des eigenen Großraums wurden auch die ortsansässigen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten addiert, also Personen, die innerhalb der gleichen Gemeinde wohnen und arbeiten und somit nicht in der Pendlerstatistik vorkommen. Dies ist wichtig, um ein realistisches Bild der Verteilungen zu erhalten.

Karte 1 zeigt die Verflechtungen in der absoluten Anzahl der Personen wobei deutlich wird, dass der weitaus größte Anteil der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten innerhalb des eigenen Großraumes arbeitet. Zwischen dem Großraum München und den anderen Räumen gibt es noch relativ starke Pendlerverflechtungen, wobei jeweils deutlich mehr Personen in Richtung Großraum München pendeln als anders herum. Je weiter die Großräume auseinander liegen, desto kleiner werden die Pendlerströme, wie sich insbesondere an Rosenheim zeigt.

Noch einmal besser erfassen kann man die Verteilungen mit Karte 2. Hier ist für jeden Großraum farblich getrennt dargestellt, wie hoch der Anteil der Personen ist, die im eigenen bzw. in den anderen Großräumen arbeiten. Im Großraum Ingolstadt beispielsweise bleiben 92,8% in der Region, in den Großraum München pendeln immerhin noch 6,3% und in die anderen Großräume nur jeweils unter 1%. Es darf nicht vergessen werden, dass hierbei nur die Verflechtungen innerhalb des Untersuchungsgebiets berücksichtigt sind, und nicht die Pendlerströme in außerhalb liegende Gemeinden wie beispielsweise Nürnberg oder Regensburg.