Motivation

Die Produktvarianz von schweren Nutzfahrzeugen ist aufgrund des Zusammenspiels von vielfältigen Einsatzszenarios, gesetzlichen Vorgaben und langen Produktlebenszyklen eine zentrale Herausforderung für international agierende Hersteller. Um der Variantenvielfalt Herr zu werden und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens auf lange Sicht sichern zu können, bedarf es eines nachhaltigen Variantenmanagements. Baukastensysteme als konsequente Fortführung etablierter Modul- und Plattformansätze sind ein vielversprechender Ansatz, um die vom Markt geforderten Varianten möglichst kosteneffizient und dabei ohne Beeinträchtigung der kundenrelevanten Fahrzeugeigenschaften wie dem Fahrverhalten realisieren zu können. Die Fahrgestelle schwerer Nutzfahrzeuge, d.h. Rahmen inkl. Anbauteile, Fahrwerk und Achsen, sind von besonders hoher Variantenzahl in verschiedenen Teilbereichen, also auf verschiedenen Systemebenen, betroffen. Eine durchgängige Baukastensystematik verspricht hier Abhilfe im Spannungsfeld zwischen Kundenanforderungen und Wirtschaftlichkeit.

Ziel 

Für die Fahrgestelle von schweren Nutzfahrzeugen soll ein durchgängiges Baukastensystem konzipiert werden, das im Zusammenspiel mit der Gesamtfahrzeugarchitektur eine möglichst große Aufwandsreduktion in der Entwicklung erzielen lässt.

Durchführung

  • Analyse bestehender Produktstrukturen und Baukastenansätze
  • Stakeholderanalyse zur Abschätzung von Auswirkungen eines Baukastensystems (z.B. Konstruktion, Package, Erprobung)
  • Identifikation von geeigneten Schnittstellen zwischen Subsystemen bzw. einzelnen Baukästen
  • Aufbau eines konsistenten Kennzahlensystems für das Baukastenmanagement
  • Erstellung eines Dokumentationskonzepts für die Baukastensystematik zur Etablierung von Standards in Fachbereichen